Luftbild von Kaisersesch - Autobahn und Kläranlage

SmartQuart | Blaupause für viele Kommunen im Land 


Dr. Stefan Stollenwerk, Projektleiter des SmartQuart Konsortiums bei E.ON, stellte den Stand des SmartQuart Projektes in Kaisersesch dar. Nach einer Planungsphase von mittlerweile fast zwei Jahren geht es im Jahr 2022 um die Realisierung und den Bau der technischen Anlagen. Nach derzeitigen Erkenntnissen wird Ende des Jahres in Kaisersesch grüner Wasserstoff produziert. 

Alexander Dauensteiner von Viessmann zeigte sehr anschaulich, dass wir in den kommenden zehn Jahren genauso viel Treibhausgasemissionen einsparen müssen, wie in den letzten 30 Jahren zusammengenommen. Eine riesige Herausforderung, die aber über das Medium Wasserstoff, das ins Erdgasnetz eingespeist wird, bewältigt werden kann. Die dazu notwendigen Brennwertgeräte sind heute bereits auf dem Markt und können in den nächsten Jahren sogar mit 100 % Wasserstoff betrieben werden. 

Bürgermeister Albert Jung betonte noch einmal die Besonderheit des Reallabors und verwies auf die bereits 15-jährige Geschichte des Wasserstoffs in Kaisersesch. Das Wasserstoff- und Brennstoffzellen Netzwerk Rheinland-Pfalz (H2BZ Netzwerk RLP e. V.) verbindet seitdem sehr viele Akteure der Wasserstoffwirtschaft in Rheinland-Pfalz und begleitet auch mittelbar die Entstehung der rheinland-pfälzischen Wasserstoff Roadmap. Sie soll im Herbst vorliegen und aufzeigen, wo die Potentiale für eine Wasserstoffwirtschaft in unserem Bundesland liegen. 

Das H2BZ Netzwerk und die Landräte in Rheinland-Pfalz sind sich einig, dass in der regionalen Umsetzung der Erzeugung von grünem Wasserstoff enormes Potenzial für eine regionale Wertschöpfung steckt. Dazu hatten die Landräte bereits vor über einem Jahr eine einstimmige Resolution beschlossen. 

Bei dem SmartQuart Projekt in Kaisersesch geht es um die Sektorenkopplung mithilfe von Wasserstoff. Für eine erfolgreiche Umsetzung der Energiewende ist eine Vernetzung der Sektoren Elektrizität, Wärme bzw. Kälte, Verkehr und Industrie notwendig. Wasserstoff ist hier das verbindende Medium, da es in großen Mengen unbegrenzt speicherbar ist. Durch diese Speicherung werden die Nachteile der erneuerbaren Energien ausgeglichen. Denn meist ist die Erzeugung von Solar- und Windstrom nicht deckungsgleich mit dem Stromverbrauch in den verschiedenen Sektoren.